Kein Lauf
Es gab heute keinen Lauf. Auch keinen Spaziergang. Ich hab’s zwar aus dem Bett, aber nicht aus der Wohnung geschafft.
Am 15.12. bin ich ne Runde durch den Wald gestolpert. Meine Mutter hat mich in Aachen besucht und beim Kochen geholfen und mir vorgeschlagen, dass ich die Runde währenddessen drehe. Sonst wär ich vermutlich gar nicht los.
Weil ich aber sehr müde und ungeduldig war, hab ich im Wald immer wieder entweder das Tempo erhöht oder Gehpausen gemacht. Langsam laufen hat mich eher frustriert. Abends hab ich dann leider eine Party verpasst. Ich konnte einfach nicht unter Leute. Wäre bestimmt schön gewesen.
Am 16.12. dann den ganzen Tag im Bett verbracht. Da ging gar nichts.
Am 17. und am 18.12. hab ich Charly beim Laufen begleitet. Ersteres hat sich sogar relativ locker angefühlt. Bei Letzterem war ich recht müde, aber es ist trotzdem leichter, wenn man zu zweit unterwegs ist. Und ich weiß wie ermüdend es sein kann, wenn man jeden Tag allein unterwegs ist. Für mich hab ich diesen Monat, dieses Jahr mental eigentlich schon aufgegeben, aber hier konnte ich mich mal für die viele Begleitung in den letzten Jahren revanchieren.
Der Tag
Heute hab ich es dann wieder nicht aus der Wohnung geschafft. Auch wenn ich mittags zwischendurch dachte „offensichtlich kann ich gerade eh nichts Produktives machen. Dann kann ich auch laufen gehen.“. Hab ich dann aber trotzdem nicht gemacht. Dann hab ich mich für einen Ninjafit-Kurs angemeldet und ihn ne Stunde später wieder storniert. Den Zoomcall vom Movement Teacher Training hätte ich auch fast abgesagt. Ich hab dann doch teilgenommen und wenig geredet. Es war dann die richtige Entscheidung mich etwas auszutauschen. Danach hatte ich ein Gefühl von Leere, was deutlich angenehmer war als die Verzweiflung davor.
Eigentlich gäbe es gerade noch dringenden Papierkram zu erledigen. Ich hoffe, dass ich das morgen oder übermorgen schaffe. In den letzten Tagen konnte ich nichts beginnen. Ich empfinde schon Essen (vor allem zubereiten) und die wenigen Termine, die ich nicht abgesagt hab, als fürchterlich anstrengend.
Gerade stelle ich einfach alles infrage. Ich weiß nicht wer ich bin, wo mein Platz in dieser Welt ist und wie ich die nächsten Schritte – irgendwelche Schritte – angehen soll. Es fühlt sich alles zu schwer an. Und dann ist da noch die Last sich mit der politik und Gesellschaft auseinandergesetzt zu haben. Ein Kanzler, der nicht führen kann; ein Finanzminister, der nicht versteht , wie Staatsfinanzen funktionieren; ein Wirtschaftsminister, der eigentlich ein guter Kommunikator sein soll und trotzdem die Kommunikation verkackt. Und eine Gesellschaft, die sich entweder nicht interessiert oder einfach rechts wählt. Ich find’s zum Verzweifeln.
Die Trainings, die ich gerade noch gebe, empfinde ich als sehr anstrengend. Natürlich muss ich mich nicht unbedingt verstecken, aber man will den Kunden ja auch nicht an den Kopf werfen, dass man sich gerade selbst kaum aus dem Bett motiviert kriegt. Ich will denen ja auch nicht ihre Energie entziehen. Ich fühle mich total unsicher, stelle meine Fähigkeiten als Trainer infrage und kann mich kaum konzentrieren. Das macht die Stunden unendlich lang und unangenehm. Absagen will ich auch nicht. Mal sehen wie es wird.
Der Zwischenstand
Spenden: 100 €
Spaziergänge: 10
Läufe: 7
Gesamtdistanz: 180,93 km